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Was, wenn das Pad rutscht?

Die Form entscheidet




Wenn das Sattelpad unter dem Sattel verrutscht, kann das verschiedene Ursachen haben. Dem Pferdebesitzer bleibt dann nur die Suche nach möglichen Ursachen und eventuell ist es nötig, verschiedene Lösungsmöglichkeiten auszuprobieren. 


Dabei ist auch zu beachten, ob es nach hinten, zur Seite oder diagonal verrutscht.  Ursachen können sein:


a) Das Material: Material und individueller Haut- beziehungsweise Haartyp begünstigen sich gegenseitig in einem rutschigen Gefüge. Echte Lammfell Pads werden zu Beginn häufig als „rutschig“ empfunden. In der Regel ist dies nur bei ganz neuen Pads der Fall. Einige Male verwendet und vom Pferd etwas „eingeschwitzt“ liegen sie dann zuverlässig und problemlos. Sehr dicke Pads mit weicher Polsterung liegen manchmal "schwammig" und verrutschen. Doppelt gefaltene Blankets können sich anfänglich verschieben, sollten nach einigem Gebrauch aber korrekt liegen. Manche synthetischen Materialien können einen höheren "Gleiteffekt haben.


b) Die Bewegung des Pferdes: beim Longieren können Pads im Trab oder Galopp verrutschen, wenn ein Pferd den Rücken aufwölbt. Der Sattel kann dann etwas wippen, obwohl er grundsätzlich passt und der Gurt angemessen gegurtet wurde (nicht zu fest, am Brustbein müssen Finger noch zwischengeschoben werden können). Hat ein Pferd eine starke Bewegung aus der Hüfte und ist etwas überbaut, so könnte dies ein Rutschen des Pads begünstigen. Auch die Form der Rückenlage (tiefer Punkt) kann entscheidend sein. Wenn das Material nun auch noch für ein Gleiten auf dem Haar sorgt, so sind das ein zusätzlicher ungünstiger Aspekt. In solchen Fällen kann es helfen, ein Material zu verwenden, das zur Oberseite des Sattel hin eher haftet als rutscht.


c) Runder Rücken, wenig Halt: einige Rassen, deren Herzförmiger Rücken weder Wiederrist noch Rückenlage (Senke) aufweist, haben nicht selten ein „Sattelproblem“ – beziehungsweise deren Besitzer. Ist ein entsprechend breiter Sattel gefunden, so bietet der Rücken aber nicht viel Halt und auch das Pad kann hier mangels Rückenlage leichter verrutschen.


d) Schiefer Reiter, schiefes Pferd: Rutscht ein Pad häufig zu einer Seite, so kann dies auch ein Hinweis auf eine Schiefe im Pferd oder im Sitz des Reiters sein. Reiter, die in der Hüfte einknicken oder einen Steigbügel mehr austreten als den anderen, wirken seitlich auf den Sattel. Es entsteht mehr Druck auf einer Seite. Hierdurch kann es sein, dass das Pad auf die gegenüberliegende Seite gedrückt wird. Auch ein Pferd, dass seine Muskulatur auf dem Rücken einseitig fest hält, lässt Baum und Pad unterschiedlich zum Liegen kommen. Wenn also keine Besserung durch ein anderes Pad-Material erzielt werden kann, sollte bei seitlichem Rutschen immer Pferd und Reiter in der Bewegung analysiert und beurteilt werden. Als Beispiel kann ein einseitig starkes Treiben mit der Ferse schon eine Ursache für einen schief auf das Pferd wirkenden Reiter sein.




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